Leserbrief Luzerner Zeitung von Ard van Duuren

Wir brauchen nun endlich Unterstützung von der Politik

 

Seit mehr als 100 Jahr gibt es die Physiotherapie in der Schweiz. Ich habe meine Praxis 1993 in Triengen gegründet. Damals war es noch so, dass meine Patienten und Patientinnen nicht wussten, was die Physiotherapie alles beinhaltet. Heutzutage sieht das ganz anders aus. Seit 2006 ist die Physiotherapie akademisiert auf Fachhochschulstufe. Wir behandeln seitdem «evidenzbasiert». Wir haben ein Bachelor Titel und viele von uns haben einen Master Titel in einem der vielen Fachgebiete der Physiotherapie. Wie im Artikel (Luzerner Nachrichten) vom Donnerstag 27.4 erwähnt, wurden jedoch unsere Löhne immer noch nicht angehoben.

Seit Jahren finden wir keine Schweizer Physiotherapeuten mehr. Das Resultat sind Wartelisten von mehreren Wochen, weil nicht genügend Schulen vorhanden sind. Mittels kostenintensiven Vermittlungsbüros werden nun ausländische Physiotherapeuten in die Schweiz gebracht.

Die Kosten für unsere Praxis sind heute 30% höher als noch im Jahr 1993, die Löhne unserer Physiotherapeuten jedoch stagnieren. Um kostendeckend zu arbeiten, ist unsere Praxis zusätzlich am Samstag und am Abend bis 21.00 Uhr offen. Berichte im Auftrag der Krankenkasse oder des Arztes werden nicht honoriert, Wegpauschalen für unsere Heimpatienten nicht bezahlt. Nun entscheidet unserem Bundesrat das wir in Minutentakt abrechnen sollen per 1.1.2025. Dementsprechend wird den Tarif nochmals reduziert Bundesratentscheid  16.8.2023 

Die Politik unterstützt uns nicht, obwohl wir einen sehr wichtigen Platz einnehmen im Gesundheitswesen. Es wäre nun dringend an der Zeit, dass die Kantone und die Politik uns Physiotherapeuten unterstützen, denn sonst wird es unseren Beruf irgendwann nicht mehr geben. 

Ard van Duuren, 18. August 2023

Beitrag Berufsverband Physioswiss

 

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